Konjunkturpaket: vorübergehend 16% statt 19% Mehrwertsteuer

  • Negativ.

    Sind am überlegen auf netto Preise umzuwerfen. Vereinfacht gefühlt erstmal einiges.


    Mit den doppelten Steuersätzen bzw. Wie das mit den Quartals und halbjährlichen und jährlichen Rechnungen aussieht, wissen wir noch nicht. Sind da noch Recht unsicher wie wir das anstellen sollen. Auch die ganzen Preise zu ändern wird ein großer Spaß.

    • Offizieller Beitrag

    ... dem schließe ich mich zwar an, allerdings wird uns das nicht weiterhelfen.


    Wir müssen den Blödsinn umsetzen - ob wir wollen, oder eben nicht.

    Recht hast du.


    Ich warte leider immer noch auf Rückmeldung vom Steuerberater, aber mein geplantes Vorgehen ist aktuell: Rechnungen deren Dienstleistungen vor einem Jahr oder so abgerechnet wurden und in der 16% Zeit enden, werden nicht korrigiert. Da führe ich wie Mace lieber zuviel Steuer ab als Tausend Rechnungen wegen Centbeträgen zu korrigieren und das dann auch noch über die Buchhaltung laufen zu lassen. Da ist die Arbeitszeit teurer als alles andere, einzige Ausnahme: ein B2B Kunde bitte um Korrektur, dieser hat ein Anrecht auf die Korrektur da er sonst nur 16% als Vorsteuer geltend machen kann auch wenn auf der Rechnung 19% stehen.


    Per Script wird der Steuersatz an den Stichtagen in WHMCS geändert und die Preise der Produkte neu berechnet. Da der Kunde, sofern er seinen regelmäßig abgerechneten Vertrag vor dem 01.03.2020 abgeschlossen hat, nach meiner Information ein Anrecht darauf hat das er von der Steuersenkung profitiert, werden auch die Preise der Dienste und Kundenaddons neu berechnet (der einfachheit halber auch Produkt die nach dem 01.03 abgeschlossen wurden), sofern diese in dem Halbjahr fällig werden und der Abrechnungszyklus dies zulässt (bei einem Addon welches z.B. am 10.10.2020 wieder fällig wird, aber jährlich abgerechnet wird ist dieses ja wieder mit 19% dran). Preise für Domains werden nicht neu berechnet da diese jährlich abgerechnet werden und somit wieder in den 19% Zeitraum fallen.


    Ein weiteres Script greift in die Rechnungsstellung ein und prüft jeden einzelnen Rechnungsposten und wenn der Endzeitpunkt der Leistung im nächsten Jahr liegt wird hier die Steuer mit 19% neu berechnet damit, wenn nötig, auf der Rechnung 16% und 19% dargestellt werden können.

    Zwar nicht die Perfekte Lösung, da es hier bestimmt Fälle geben wird wo ich 16% ausweise es dann aber evtl doch in den 19% Zeitraum fallen wird. Aber dann muss ich die 3% halt aus eigener Tasche zahlen.


    Den Irrsinn mit 16 und 19% muss man natürlich irgendwo deutlich machen, da der Privatkunde in dem Halbjahr natürlich annimmt das er für alles nur noch 16% zahlen muss.


    Ursprünglich hatte ich auch den Plan auf Netto zu ändern, hier muss man natürlich beachten das man nicht nur die Produktpreise sondern auch die Preise jedes einzelnen Kundenproduktes neu berechnen muss und das der Cart die Nettopreise anzeigt was für den endkunden nicht so prickelnd ist. Hier hatte ich auch schon einen Hook angefangen welcher die Preise im Cart anpasst, hab da aber noch mit dem Domainchecker zu kämpfen. Da die Zeit knapp wurde hab ich den Gedanken erstmal verworfen. Wenn Ruhe eingekommen ist werde ich den Hook aber wieder in Angriff nehmen da es wohl nicht die letzte Steueränderung sein wird.


    Falls jemand fragen will ob ich die genannten Scripte in irgendeiner Form zur Verfügung stellen kann. Ich hab keine Ahnung.

    Aktuell sitze ich noch dran Fehler auszubügeln und das eine oder andere fehlt noch und selbst wenn ich es morgen fertig haben sollte, wäre es nicht sonderlich geprüft und würde sich von den Settings her auf mein System konzentrieren, für alles andere ist die Zeit zu knapp.

  • Denis ich bin ab Montag "frei" und würde dann alles im dev-System von uns prüfen.
    Werden MOntag alles mit Daten bespielen und könnte dann, falls du deine Skripte teilen möchtest, alles bei uns testen.
    So hätten wir schon einmal 2 Systeme zum Vergleich!

    Bzgl. dem Hook der Cart, ich weis dass wir vor einiger Zeit (Jahren?!) da schon mal drüber gesprochen haben und es hing genau an der gleichen Stelle.
    Finde die Lösung mit Netto + Hook aber auf langfristige Sicht am sinnvollsten.

    Halt uns auf dem laufenden bitte! :)

    • Offizieller Beitrag

    Japp, ist ein paar Jahre her, durch die MOSS Änderung wurde der Hook von vielen nicht mehr benötigt und deshalb ist das Projekt in Vergessenheit geraten.

    Genau, da hing ich an der selben Stelle, wobei dies etliche WHMCS Versionen her ist und es mittlerweile weitere Baustelen gab die aber behoben werden konnten. Nur die eine Stelle nervt weiter ;). Werde ich jetzt aber weiter verfolgen, wobei ich mir die Frage stelle obs sinnvoller wäre damit bis WHMCS 8 zu warten, wer weiß was die dann wieder geändert haben.


    Ich meld mich bei dir wenn ich soweit bin.

  • Denis


    Interessanter Ansatz. Vielen Dank für deine Ausführungen.


    Bei den Domains stelle ich mich immer noch auf den Standpunkt, dass die Leistung zum Registrierungs-/Transferdatum erbracht wird, nicht über die Laufzeit von einem Jahr. Der Kunde kann die Domain ja auch unabhängig weiterer Inklusivleistungen von mir nutzen (z.B. externe DNS, etc.). Ich sehe an dieser Stelle nicht, warum die Laufzeit hier relevant wäre.


    Wir planen daher, Domains bis zum 30.06. mit 19% und ab 01.07 - 31.12. mit 16% zu besteuern.


    Hosting-Pakete werden wir komplett auf monatliche Abrechnungsbasis umstellen - keine Vorauszahlungen mehr. Ab 01.07. 16%, ab 01.12. wieder 19% (da Ende des Leistungszeitraums in 2021). Da WHMCS keine unterschiedlichen Steuersätze kann haben wir dann im Zeitraum 01.12. - 31.12. natürlich das Problem bei den Domains - diese werden dann ebenfalls wieder 19% MwSt. haben, obwohl nach unserem Standpunkt für diesen einen Monat nur 16% anfallen würden. Diese Rechnungen werden wir dann händisch korrigieren.


    Ich sehe leider mit WHMCS keine andere Möglichkeit, diese Problematik vernünftig umzusetzen. Wenn ich es richtig gesehen habe, hat Sourcedesk in seinem eigenen System hierfür wohl eine Lösung geschaffen. Aber selbst wenn ich migrieren wollte (was ich nicht vorhabe), wäre es in der Kürze der Zeit absolut unrealisitisch.


    Ansonsten stellen wir uns für die Scripte gerne in der Warteschlange an ...


    Viele Grüße
    Ceradon

  • Bei den Domains stelle ich mich immer noch auf den Standpunkt, dass die Leistung zum Registrierungs-/Transferdatum erbracht wird, nicht über die Laufzeit von einem Jahr. Der Kunde kann die Domain ja auch unabhängig weiterer Inklusivleistungen von mir nutzen (z.B. externe DNS, etc.). Ich sehe an dieser Stelle nicht, warum die Laufzeit hier relevant wäre.

    Was sagt denn dein Steuerberater dazu?

  • Was sagt denn dein Steuerberater dazu?

    Ich habe zwei Steuerberater und einen Juristen (Fachanwalt für Steuerrecht) dazu befragt:

    Unterschiedliche Sichtweisen.


    Man könnte auch argumentieren, dass mit der Registrierung / Transfer eine (kostenfreie) Dauerleistung (Bereitstellung von Nameservern) erbracht wird, weswegen der Endzeitpunkt des Leistungszeitraums relevant ist, nicht der Registrierungszeitpunkt. Man könnte aber auch argumentieren, dass eine Domain ja durchaus nur registriert / transferiert werden kann, ohne sie zu konnektieren / sie überhaupt oder evtl. nur mit externen NS zu nutzen.


    Entscheidend ist letzten Endes die Sichtweise des zuständigen Finanzamtes.


    Ich habe mir mal die Rechnungen unserer Vorlieferanten im Bereich Domains angesehen - diese rechnen Domains, die im Juni registriert / transferiert wurden noch mit 19% ab.


    Viele Grüße

    Ceradon

  • Denis
    Die Idee mit den Preisänderungen hatte ich auch schon. Hab ich dich schon richtig verstanden, das du alle Preise also auch die im Kunden gespeichert sind auf neu berechnen möchtest?

    Die Idee hatte ich auch schon, allerdings fand ich den Aufwand dafür nicht gerechtfertigt... Deshalb war hier meine Idee, dass man über einen ActionHook pauschal auf die Rechnung die 2,56% Rabatt verrechnet und eben den Steuersatz auf 16% setzt. Somit hätte der Endkunde seine "Ersparnis" und auch die 16% auf der Rechnung und man müsste nicht alle Preise im WHMCS anpassen. Oder hab ich hier noch einen Denkfehler.

    Bezüglich der 2 Steuersätze auf der Rechnung es wäre ja möglich das Template der Rechnung zu ändern und 2 auszuweisen, aber es ist halt nicht ohne Aufwand möglich.
    Eventuell wäre hier dann wirklich darauf zu setzen, dass man den Steuersatz wirklich zum REG/Transfer verwendet unabhängig des Laufzeitendes.

    Unser Steuerberater hat auch gesagt es ist Auslegungssache ob es eine Dauerleistung ist oder eben der Hauptteil beim REG/Transfer erbracht wird...

    Bei Webhosting Tarifen nutzt du dann das Laufzeitende oder die Teilleistung bezüglich dem Steuersatz? Eventuell hab ich das auch überlesen.

  • Ob man einen pauschalen Rabatt nehmen kann, hängt davon ab was man so in Rechnung stellt. Hat man nur Rechnungspositionen die zum Kaufzeitpunkt in Rechnung gestellt werden und alle Rechnungspositionen versteuert werden, dann kann das klappen.

    Hat man aber auch andere Rechnungspositionen (z.B. Mahngebühren oder Charge-Backgebühren, welche nicht besteuert werden) würde man darauf dann auch einen Rabatt geben, da müsste man den Hook dann schon wieder mit entsprechenden Prüfungen ausstatten (zu den eh erforderlichen Prüfungen wenn man steuerfreie Bestellungen aus dem Ausland hat). Da finde ich es auch einfacher die Preise der betroffenen Produkte/Dienste 2x per Script ändern zu lassen.

  • Hi,


    ja da hast du recht, man müsste Mahngebühren oder SEPA-Rücklastschriftgebühren, usw. davon ausklammern. Die Abfrage für Bestellungen aus dem Ausland wäre denke ich kein Problem, da ja VATID, Land bzw. Empty Tax als Wert vorhanden sind.

    Bei der Änderung der Produkte/Dienste hab ich halt meine bedenken, da ja nicht nur zig 100 Preise in den angelegten Produkten geändert werden müssen sondern auch mehrere Tausend Produkte in den jeweiligen Kunden, da dort ja auch immer der Brutto Preis mit MwSt. drin steht.


    Klar hat man erstmal ein Skript was die Änderung macht, kann man das einfach laufen lassen, aber ich habe hier etwas Angst vor den möglichen Fehlern, die dort eventuell auftreten könnten.


    Der Ansatz ist auf jeden Fall nicht schlecht, ich hatte die ganze Zeit im Kopf immer "es muss die Rechnung geändert werden" aber im Prinzip kann ja auch der Betrag im Kunden geändert werden und somit wird die Rechnung dann ja schon korrekt erstellt.


    Schönen Abend euch.

    P.S. Am schlimmsten finde ich hier diese allgemeine Unwissenheit, man fragt 5 Steuerberater und jeder sieht es anders. :)
    Hatte Heute bereits ein Gespräch mit einem Steuerberater eines Kunden und der sieht es komplett anders als unser Steuerberater.

  • Unsicherheit ist doch normal, frag doch mal einen Anwalt zu irgendwas. Zu 80% erhälst du eine schwammige aussage es könnte so oder so sein ;). Mein Anwalt sagt oft: Gesetze sind immer etwas ungenau, Gewissheit haben wir erst wenn es irgendein Urteil dazu gibt, hoffen wir mal das Sie nicht derjenige sind der uns Gewissheit bringt. ;), nur leider hat er da recht.

    Mein Steuerberater meinte auch das man das eine so oder so auslegen könnte, wenn man dem Finanzamt, im Falle einer Prüfung, seinen Weg aber glaubhaft erklären kann dann gibt es da eigentlich wenig Probleme.


    Bei der ganzen Steuersache haben wir ja auch noch das Problem das es noch gar kein Gesetz gibt, das wird ja wohl erst am 29. verabschiedet, wer weiß was den teilweise weltfremden Herrschaften da so einfällt.


    Dein Ansatz mit dem Gutschein ist gut, aber genau wie beim Ändern mit den Preise muss man auch hier einiges beachten (neben den bereits genannten Dingen). Wird der Gutschein an der falschen Stelle eingefügt dann hat z.B. der Payment Gateway noch den alten Betrag und somit hast du auf der Rechnung 5€ aber dein KK Anbieter zieht 5,14€ ein.

    Was mir beim Ändern der Preise besser gefällt ist das der Kunde im Warenkorb sofort seinen Endpreis sieht. Es spricht nichts dagegen wenn der Kunde im Cart einen höheren Preis sieht als er dann in Rechnung gestellt bekommt, aber schöner ist es trotzdem.

  • Den vorletzten Satz finde ich nicht ok, hier werden B2B Kunden benachteiligt bzgl. erleiden einen wirtschaftlichen Nachteil, da diese nur 16% als Vorsteuer geltend machen können, auch wenn 19% auf der Rechnung steht.


    Hierzu mal ein paar Antworten aus dem FAQ vom Händlerbund:


    Was ist, wenn der Kunde schon Vorkasse mit 19 Prozent geleistet hat. Muss ich ihm die drei Prozent zurück überweisen? Eine Gutschrift über drei Prozent schreiben?

    Nein, denn: Verträge sind zu halten. Bei Verträgen mit Verbrauchern wird der Bruttopreis vereinbart. In der Regel wird der Kunde also keinen Anspruch auf die Anpassung des Gesamtpreises haben.

    Kann man weiterhin sieben beziehungsweise 19 Prozent verrechnen, wenn man sie auch abführt?

    Ja, denn: Wer eine zu Hohe Mehrwertsteuer ausweist, muss diese auch abführen. Allerdings kann ein zu hoch angesetzter Steuersatz zu Irritationen bei Kunden führen. Aufgrund von Nachfragen muss der Händler also damit rechnen, Zeit und Aufwand in die Bearbeitung von mehr Service-Nachrichten zu stecken.

    Außerdem kann der Käufer im B2B-Verhältnis eine Berichtigung der Rechnung verlangen.

    Wie sieht es bei Leasing- und Mietverträgen aus?

    Hier muss die Senkung der Steuer in der Regel an die Kunden weitergegeben werden. Es ist also lohnenswert, aktiv auf seine Vertragspartner zuzugehen.

    Ein Kunde schließt bei mir ein Abo für 2020 ab, welches er monatlich bezahlt. Was muss ich hier beachten?

    Wird eine monatliche Leistung erbracht, kann für die Monate Juni 2020 bis Dezember 2020 eine Rechnung mit 16 Prozent bzw. sieben Prozent geschrieben werden. Der Kunde hat einen Rechtsanspruch darauf, dass die geringere Umsatzsteuer und damit der niedrigere Preis an ihn weitergegeben wird, wenn das Abo vier Monate vor der Umsatzsteuersenkung, also vor dem 01.03.2020, abgeschlossen wurde.

  • Würde ja bedeuten, dass man die 19% laufen lassen kann und bei Nachfrage senken muss/sollte. Heißt die Rechnung muss neu erstellt und dementsprechend angepasst werden. Das wäre ja deutlich entspannter, als das, was jetzt alles bei WHMCS gemacht werden müsste?

    • Offizieller Beitrag

    Einfach auf 19% laufen lassen könnte aber wieder eine Abmahngefahr sein. Du führst zwar die vollen 19% ab, aber wenn nun ein Abmahner der Meinung ist das du dir dadurch einen Zeit- und Kostenvorteil verschafft hast (Arbeitszeit der Umstellung + evtl Kosten für Softwareupdates,...) hast du dir dadurch evtl einen unerlaubten Wettbewerbsvorteil verschaft, was abmahnbar ist. Ob das so ist würde man natürlich erst mit der Zeit sehen, aber man könnte sich damit einem Risoko aussetzen.

  • Den vorletzten Satz finde ich nicht ok, hier werden B2B Kunden benachteiligt bzgl. erleiden einen wirtschaftlichen Nachteil, da diese nur 16% als Vorsteuer geltend machen können, auch wenn 19% auf der Rechnung steht.


    Hierzu mal ein paar Antworten aus dem FAQ vom Händlerbund:

    Das kommt meiner Meinung nach darauf an, ob bei B2B-Kunden mit Bruttopreisen inkl. der gesetzlich geltenden MwSt. oder mit Nettopreisen zzgl. der gesetzlich geltenden MwSt. gearbeitet wird. - in ersterem Falle würde sich zwar der Nettopreis erhöhen, was aber nichts an dem Vertragsschluss über den Bruttopreis ändern würde. Umgekehrt würde sich im Falle einer MwSt.-Erhöhung der Kunde ja auch darauf berufen, dass eben ein anderer Brutto-Preis vereinbart war, oder nicht?

  • Mal ne kurze Zwischenfrage.


    Ich würde gerne beispielseise die Hosting-Gebühr splitten. Leistungszeitraum vor dem 1.7. wird mit 19% besteuert, alles danach mit 16% und ab dem 1.1.2021 wieder mit 19%.

    Auf der Rechnung soll die erste Position mit 19% und die zweite Position mit 16% ausgewiesen sein.

    Soweit ich das sehe kann ich nur "taxed" anhaken oder nicht — aber es wird nicht pro Position abgespeichert, sondern pro Rechnung.


    Geht das überhaupt auf einer Rechnung?